Rundbrief 1/2019

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

dieser Rundbrief kommt etwas später im Jahr, aber dennoch mit spannenden Informationen. Der schreckliche Dammbruch in Brasilien zeigt einmal mehr, wie die schlummerne Gefahr von Rückhaltebecken unterschätzt wird, was auch für Uranbergbau eine große Rolle spielt. Gefahren brachten und bringen noch immer die in damaligen Kolonien durchgeführten Atomtests – in Algerien wird daran erinnert und Gerechtigkeit gegenüber Frankreich eingefordert.

Dieses Mal nicht genauer betrachtet, aber weiter relevant ist das Postulat von AtomfreundInnen, Atomkraft sei die Klimaretterin schlechthin. Erst Mitte Mai forderten polnische WissenschaftlerInnen die deutsche Regierung auf, ihren Atomausstieg zu überdenken. Doch dass das nicht aufgehen wird, wissen wir schon lange und steht immerhin auch manchmal in Zeitungen, zum Beispiel im Freitag. Don’t Nuke the Climate! Das wollen wir auch bei Gegenaktionen zur IAEA-Konferenz im Wien im Oktober deutlich machen (siehe III.5).

Wie immer sind wir unterwegs und aktiv – in Paris beim World Heritage Watch Treffen, bei der Nukipedia von ICAN, in Kontakt mit AktivistInnen in Tanzania und Spanien. Berichte und Updates finden sich wie immer unter II.

Außerdem stehen in den nächsten Monaten einige spannende Veranstaltungen an, auf die wir im letzten Teil unter Ankündigungen (III) hinweisen.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen und Euch

das Team von uranium-network.org

Inhalt

I. Aktuelles rund um den Uranbergbau

1. Neueste Entwicklungen im Bereich Uranbergbau

2. Rückhaltebecken: Oft unterschätzte Gefahr

3. Ausbleibende Gerechtigkeit: Die französische Atom-Schuld in ihren Ex-Kolonien

II. Unsere Projekte

1. Bericht I: World Heritage Watch Treffen im Februar in Paris

2. Bericht II: Atomwaffen abschaffen – ICANs Nukipedia

3. Tanzania: Es bleibt in Bewegung

4. Spanien: Immernoch keine Ruhe bei geplanter Uranmine

III. Ankündigungen

1. Film zur grundlegenden Aufklärung der Gefahren von Uran im Sommer

2. Anti-Atom Weltsozialforum in Madrid Ende Mai / Anfang Juni

3. Tagung zur nuklearen Renaissance Ende Juni

4. Sommerakademie zu Atommüll in Wolfenbüttel im August

5. IAEA-Konferenz in Wien im Oktober

IV. Mehr zu uranium-network.org

I. Aktuelles rund um den Uranbergbau

1. Neueste Entwicklungen im Bereich Uranbergbau

Trotz niedrigem Uranpreis wird an der Uranfront nicht aufgegeben: Paladin gab eine Durchführbarkeitsstudie für die Wiedereröffnung der Mine Langer Heinrich in Namibia in Auftrag. Einer ersten Berechnung zufolge braucht es 100 Millionen USD, um die derzeit eingemottete Mine wieder in Betrieb zu nehmen, inklusive Reperatur- und Aufwertungsarbeiten. Nun soll geprüft werden, inwiefern sich das lohnt.

Motiviert ist auch die mauretanische Regierung, die die erste Uranmine im Land lizensiert hat. Der australische Konzern Aura Energy bekam Ende 2018 eine Abbaulizenz für das Tiris-Uranprojekt, das nahe der Grenze zu Mali und Algerien im Nordwesten des Landes in einer Wüstenregion liegt. Das Unternehmen ist vor allem in den Gebieten Exploration, Entwicklung und Evaluation von Mineralien in Schweden und Mauretanien aktiv. Die Mine soll bereits 2020 eröffnen und neben Uran auch Vanadium abbauen. Im Januar 2019 schloss Aura Energy einen Vertrag mit Curzon Uranium Trading, dem das Uran über sieben Jahre zu einem Festpreis von 44US$ verkauft werden soll. Das ist lukrativ; der derzeitige Uranpreis liegt bei rund 30US$. Allerdings ist Curzon in der Vergangenheit durch Spekulationen aufgefallen, ebenso wie durch hohe Schulden. Inwiefern der Vertrag über den Festpreis sich also realisieren lässt, bleibt fraglich.

Doch dass nicht alles glänzt, was Uran ist, bestätigt sich einmal mehr: Eine Studie von Ecodefense, einer russischen Umwelt-NGO, zeigt erneut, dass die Bemühungen des russischen Staatskonzerns Rosatom, innerhalb der Atomindustrie zu wachsen, nicht die gewünschten Früchte tragen. Auch wenn das Anliegen, die gesamte nukleare Infrastruktur in vielen Ländern der Welt neu aufzubauen, bestehen bleibt, sind nur wenige dieser Vorhaben konkret. Das beschrieb auch die Tagesschau ausführlich.

Ende Februar wurde die Produktion der Husab-Mine in Namibia zeitweise pausiert nachdem ArbeiterInnen Sicherheitsbedenken geäußert hatten. In ihrer Petition griffen sie das chinesischen Subunternehmen an, das für Sprengungen zuständig ist, Beifang Mining Services, das seit 2016 wichtige Sicherheitsvorkehrungen missachtet haben soll. Aufgrund des Drucks der Mineworkers Union of Namibia (namibische BergarbeiterInnengewerkschaft) wird künftig einE unabhängigeR ExpertIn eingesetzt, weitere Reformstrategien sollen gemeinsam erarbeitet werden. Damit wurden einige der Forderungen erfüllt; die Mine ist nun wieder voll in Produktion.

Die wichtige Rolle von InvestigativjournalistInnen kann besonders bei Steuerhinterziehung nicht genug betont werden. Als Anfang 2014 Paladin 25% seiner Anteile der Langer-Heinrich-Mine in Namibia an China National Nuclear Corporation (CNNC) verkaufte, entgingen dem Staat über 20 Millionen USD: Der australische Konzern steckte mittels einer in Mauritius angesiedelten Briefkastenfirma über 60 Millionen USD ein. Dem Unternehmen zufolge sei es damit nicht verpflichtet, in Namibia Steuern zu zahlen. Die Steuerbehörde ist derweil überzeugt, dass Steuern hätten anfallen müssen. Gleichzeitig ist der Weg via Mauritius bekannt und laut namibischem Recht nicht genügend abgedeckt. Die Behörde geht dem Fall nun nach.

Nicht nur aus Namibia gibt es Positives zu berichten, auch aus Kirgistan. Hier gab es Protest gegen den Abbau des Tash-Bulaksky Uranvorkommen. BürgerInnen befürchten, dass eine Mine die Gesundheit der AnwohnerInnen ebenso wie die Umwelt und besonders den See Issyk-Kul schädigt. Er gehört zu den zehn größten Seen der Welt und ist ein von der UNESCO anerkanntes Biosphärenreservat sowie das bedeutendste Erholungsgebiet des Landes. 1960 waren erste Untersuchungen und der Abbau des Vorkommens aufgegeben worden. Mitte April berief der Premierminister eine Kommission ein, die sich noch einmal tiefergehend mit den möglichen Folgen von Uranbergbau in der Region beschäftigen soll.

Das Amüsante zum Schluss: Der niedrige Uranpreis hat wohl bewirkt, dass sich das US-Explorationsnternehmen NX Uranium aus dem Uransektor aus- und in den Kannabissektor einsteigt. Auch eine kreative Lösung, um sich vor dem Bankrott zu retten…

2. Rückhaltebecken: Oft unterschätzte Gefahr

Zuletzt zeigte der Dammbruch von Brumadinho die großen Gefahren, die Abraumhalden bergen. Am 25. Januar war im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais ein Damm des Rückhaltebeckens der brasilianischen Eisenerzmine Córrego do Feijão gebrochen, was mehrere Millionen Kubikmeter Erzschlamm freisetzte. Es ist mittlerweile von 201 Toten und 107 Vermissten die Rede. Grund war zu viel Feuchtigkeit am Fuß des Dammes, was zwar bekannt, aber nicht abgedichtet werden konnte. Auch wurden keine Entwässerungsmaßnahmen eingeleitet. So ist der Damm von unten durchgeweicht, hat nachgegeben und ist sozusagen implodiert, wobei der Schlamm in einer riesigen Lawine das Bergwerksgelände und die umliegende Region verwüstete und Häuser zerstörte (siehe Video).

Als 2015 der Damm des Rückhaltebeckens der ebenfalls brasilianischen Mine Bento Rodrigues brach – bis jetzt das größte Bergwerksunglück überhaupt – wurden in der Folge tausende FischerInnen arbeitslos und 3,5 Millionen Menschen vom Wasser abgeschnitten. Damals wurden Strafzahlungen verhängt, die bis heute nicht gezahlt wurden, ebenso wie der Fluss bis heute nicht sauber ist. Nach dem Unglück von Córrego do Feijão, in Besitz von Vale S.A., wurde bekannt, dass sowohl MitarbeiterInnen des Minenkonzerns als auch von TÜV Süd, die den Damm zwei Mal geprüft und als sicher eingestuft hatten, bereits im Vorfeld von Risiken wussten.

Beides sind Beispiele aus dem Eisenerzbergbau. Die Rückhaltebecken sollen den Abraum – giftiger Schlamm, der im Zuge der Auswaschung des Mineralien aus dem Gestein entsteht – aufbewahren. Allerdings werden giftige Gase und gelöste Metalle nicht nur durch den Wind verbreitet, es häufen sich zudem Unfälle, die eine große Zerstörung der Umwelt mit sich bringen. Ähnliche Rückhaltebecken werden auch im Uranbergbau genutzt. Neben den giftigen Gasen geht es hier natürlich immer um die Probleme der radioaktiven Strahlung.

Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat machte deutlich, dass derlei Vorkommnisse keine Unfälle seien, sondern systematische Gründe hätten: „Gewinnstreben“ und „Habgier“ zerstörten „Berge, Wälder, das Grundwasser, die Flüsse, Fauna und Flora“, aber auch Brasiliens „historisches und kulturelles Erbe“ und vernichteten das „Leben so vieler Menschen“. Diese pointierte Aussage stimmt für alle Bergbau-Bereiche, umso mehr für den Uranabbau.

Schon 2017 erarbeitete das UN Enviromental Programme zusammen mit GRID-Arendal einen Bericht über die Sicherheit von Rückhaltebecken mit dem aussagekräftigen Titel: „Mine Tailings Storage. Safety Is no Accident“ (Abraumhalden im Bergbau. Sicherheit ist kein Unfall). Darin machen sie deutlich, dass die Sicherheit von Rückhaltebecken auch wegen steigender Risiken durch den Klimawandel gestärkt werden müsse. Zugleich seien das bisherige Wissen und die Umsetzung mangelhaft. Der Bericht schlägt darum regulatorische und finanzielle Anreize vor, um das Risiko katastrophaler Ereignisse zu minimieren.

Auch wenn wir grundsätzlich Uranbergbau ablehnen, unterstützen wir angesichts der Menge an bereits existierenden Rückhaltebecken die Umsetzung und Einhaltung höchster Sicherheits- und Umweltstandards.

3. Ausbleibende Gerechtigkeit: Die französische Atom-Schuld in ihren Ex-Kolonien

In Algerien forderten Teilnehmende an einer Konferenz die französische Regierung dazu auf, ihrer Verantwortung nachzukommen, atomaren Müll von den Atomtests, die in den 1960er Jahre in der Sahara durchgeführt wurden, entsprechend zu entsorgen. Sie sprachen sich auch dafür aus, gesundheitliche Studien zu den Auswirkungen der Tests durchzuführen.

Die französische Kolonialmacht nutzte ihre Kolonien für Nukleartests. Insgesamt 210 Atomtests wurden im Pazifik und in Algerien durchgeführt; als Folge der 17 Tests in der Sahara spricht die Regierung von 42.000 Toten in Algerien. Im Jahr 2010 verabschiedete die französische Regierung ein Gesetz, was die Entschädigung von französische ZivilistInnen und Militärs aus der Zeit regelt – jegliche Opfer in den ehemaligen Kolonialgebieten wurden davon ausgeschlossen.

Im Oktober 2018 wurde von der französisch-polynesischen Regierung Klage gegen Frankreich erhoben. Auch die algerische Regierung will die Streitigkeiten im Rahmen des internationalen Rechts statt einer Einigung klären. Die französisch-algerischen Beziehungen sind durch einige noch offene Fragen zu Kolonialverbrechen angespannt.

II. Unsere Aktivitäten

1. Bericht I: World Heritage Watch Treffen im Februar in Paris

Anfang Februar fand ein Treffen von World Heritage Watch in Paris statt. Aufgrund besserer Interventionsmöglichkeiten wurde entschieden, die Treffen nicht mehr kurz vor den Konferenzen des UNESCO World Heritage Committees (WHC), sondern schon früher am Standort der UNESCO zu organisieren. Das bot die Möglichkeit, neben den teilnehmenden NGO-VertreterInnen auch UNESCO-MitarbeiterInnen einzuladen, um miteinander ins Gespräch zu kommen.

Von unserer Seite war Günter Wippel zugegen, um einmal mehr auf die Gefahren des Uranbergbaus im Selous Game Reserve aufmerksam zu machen. Noch immer ist unklar, welche Art des Abbaus nun genehmigt wird. In der Umweltverträglichkeitsstudie wurden die Folgen von Tagebau untersucht; nun soll aber die In-Situ-Leach-Methode (ähnlich dem Fracking) angewandt werden oder eine Kombination beider Abbaumethoden. Dabei wies er auch auf die Folgen eines möglichen Dammbruchs hin (siehe I.2.). Neben dem weiter unkonkreten Uranbergbau ist jedoch der Bau des Stiegler’s Gorge-Staudamms vermutlich entscheidender für eine mögliche Aberkennung des Weltkulturerbe-Status durch das WHC. Sollte es soweit kommen, könnten für die gesamte Region Bergbaulizenzen vergeben werden – mit all den negativen Konsequenzen für Umwelt und Bevölkerung.

Der Austausch zwischen NGO-VertreterInnen und den UNESCO-MitarbeiterInnen wurde von vielen TeilnehmerInnen als sehr wertvoll eingeschätzt. Das nächste Treffen soll von daher im November 2019 stattfinden und auch eine öffentliche Veranstaltung beinhalten.

2. Bericht II: Atomwaffen abschaffen – ICANs Nukipedia

Angesichts der Aufkündigung des INF Vertrages zur Abrüstung nuklearer Mittelstreckensysteme zwischen den USA und Russland, erfährt die Auseinandersetzung mit der nuklearen Bedrohung durch Atomwaffen wieder mehr Aufmerksamkeit. ICAN, die internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen, ist Trägerin des Friedensnobelpreises 2017 und engagiert sich auch in Deutschland für eine atomwaffenfreie Welt. Ende April fand ihre zweimal jährlich organisierte Nukipedia statt, an der Patrick aus unserem Netzwerk teilnahm.

Während weltweit weiterhin um die 15.000 Atomwaffen existieren, die ausreichen würden, die Menschheit gleich mehrfach zu vernichten, sind einige davon im rheinlandpfälzischen Büchel stationiert. Unter anderem um diese Themen und die Vernetzung von Anti-Atom-Engagierten ging es bei der Nukipedia.  Für weitere Infos zu Kampagne siehe: https://www.icanw.de/

3. Tanzania: Es bleibt in Bewegung

Was das Mkuju-River-Projekt im Selous Game Reserve in Südtanzania angeht, bleiben die Aussagen weiterhin unklar. Einerseits hat Mantra Resources wohl sein Büro in Dar es Salaam geschlossen in der Annahme, das Projekt aufzugeben. Andererseits ist die Europäische Union stark bemüht, die tansanische Regierung in jedem Falle darin zu unterstützen, ihre nuklearen Sicherheitsregulationen zu überarbeiten und urantaugliche Transportwege zu schaffen. Damit hält sie indirekt das Mkuju-River-Projekt am Leben.

Jetzt hat Ende April auch noch die Tanzanische Atomenergiekommission TAEC ein neues Radiologie-Analyselabor in Arusha eröffnet. Die Europäische Union stattete das Labor mit modernen Geräten im Wert von über 3,2 Millionen US-Dollar aus, sodass im Labor Tests stattfinden können, die in den umliegenden Ländern aus technischen Gründen nicht durchgeführt werden können.
Premierminister Kassim Majaliwa verkündete, damit sei der Staat ganz vorne, was die Kontrolle von Abbau, Handhabung und Transport radioaktiver Stoffe anbelangt. Er rief TAEC sogar dazu auf, AKWs zu bauen, um die „im Überfluss vorhandenen“ Uranvorkommen sinnvoll zu nutzen. Er scheint weder einzubeziehen, dass das Uran in sehr geringer Dichte gelagert ist, noch, dass ein AKW-Bau kosten- und zeitintensiv ist, und seine Vision somit nicht umsetzbar.

4. Spanien: Immernoch keine Ruhe bei geplanter Uranmine

Mitte März brachte die Plattform Stop Uranio, unterstützt von der Vereinigten Linken (Izquierda Unida, IU) einen Antrag in den Petitionsausschuss des Europäischen Parlaments ein, in dem dem spanischen Staat vorgeworfen wird, bei der Vergabe verschiedener Lizenzen für die Eröffnung einer Uranmine gegen EU-Regeln verstoßen zu haben. Die Umweltverträglichkeitsstudie beinhalte keine Daten zu den Auswirkungen auf die Menschen in der Umgebung, die Konsequenzen für die Natur seien unterschätzt und die Folgen der Rodung der Jahrhunderte alten Eichen nicht einbezogen.

Die Plattform zeigte sich nach der Sitzung des Petitionsausschusses zufrieden. So will der Ausschuss Stop Uranio durch Anfragen an die spanische Nationalregierung unterstützen und die Europäische Kommission bitten, mit der derzeitigen Untersuchung fortzufahren.

Kurz darauf hat am 28.3.19 die Regionalregierung Castilla y León allerdings dem Konzern Berkeley eine weitere Explorationslizenz über mehr als 20.000ha ausgestellt. Dem australischen Unternehmen zufolge soll im kommenden Jahr die Suche nach Uran beginnen.

Doch am 28. April wurde die Regierung neu gewählt – das letzte Wort zur Uranmine ist sicherlich noch nicht gesprochen.

III. Ankündigungen

1. Film zur grundlegenden Aufklärung der Gefahren von Uran

Derzeit sind wir in der Endproduktion des Filmes „Uranium – What Are We Talking about“, der die grundlegenden Gefahren von Uran erklärt. Die Zielgruppe ist zunächst vor allem das englischsprachige Afrika, wobei wir hoffen, mindestens auch eine Version auf Kiswahili zu erstellen. Gerade das abstrakte Wirken von Radioaktivität macht es manchmal nicht leicht, die physische Wirkung von Uran und seinen Zerfallsprodukten anschaulich zu erklären. Hier soll der Film eine Lücke schließen und das Metall als zunächst strategisch wichtig für Kriegsführung und später für zivile Nutzung von Atomkraft vorstellen. So spielt neben den Gefahren der Radioaktivität für Mensch und Umwelt auch der wirtschaftliche Zusammenhang eine Rolle. Die Wirtschaftlichkeit der Atomindustrie wird vor allem für den Kontext Afrika kritisch hinterfragt.

2. Anti-Atom Weltsozialforum in Madrid Ende Mai / Anfang Juni

Die Iberische Anti-Atom-Bewegung ruft auf, vom 31.5. bis 2.6.2019 zum Anti-Atom Weltsozialforum nach Madrid zu kommen. Alle können Vorschläge für Workshops einreichen, am besten gruppiert in eines der fünf Themenfelder: Regieren (Partizipation, Zugang zu Informationen, Institutionen der Atomindustrie, internationale Gesetzgebung), nukleare Gefahren, Auswirkungen von Kernbrennstoff, nuklearer Abfall, das Aufbauen langfristiger Netzwerke gegen Atom.

Alle Informationen mit Links zur Anmeldung und zum Einreichen von Vorschlägen finden sich hier.

3. Tagung zur nuklearen Renaissance Ende Juni

Vom 24. Bis 26. Juni findet in Loccum die Tagung „Nukleare Renaissance? Wie umgehen mit der Rückkehr der nuklearen Bedrohung in Europa?“ statt. ReferentInnen aus Europa, den USA und Russland diskutieren über innovative Ideen zur nuklearen Rüstungskontrolle vor dem Hintergrund des aufgekündigten Atomwaffensperrvertrags. Interessierte sind herzlich eingeladen, an der Tagung teilzunehmen. Das Programm und alle weiteren Informationen finden sich hier.

4. Sommerakademie zu Atommüll in Wolfenbüttel im August

Bis zum 21. Juni kann man sich anmelden, um an der Sommerakademie in Wolfenbüttel vom 6. bis 10. August teilzunehmen. Hier wird es vor allem um die Probleme im Umgang mit Atommüll gehen, sowie um die konkreten Möglichkeiten der Lagerung. Die Akademie richtet sich vor allem an junge Menschen, es sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Alle weiteren Informationen finden sich hier.

5. IAEA-Konferenz in Wien im Oktober

Zum Vormerken ist die „Internationale Konferenz zu Klimawandel und der Rolle von Atomenergie“ der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) vom 7. bis 11. Oktober in Wien. Die IAEA ist ein Akteur, der immer wieder die Nutzung von Atomkraft als Klimaretterin darstellt und Staaten bei der Ausarbeitung ihrer Energieprogramme unterstützen will. Daher ist es besonders wichtig, sich dem entgegenzustellen, das heißt, es wird sicherlich Gegenaktionen geben (dazu bald mehr). Alle Informationen zur Konferenz der Atomlobby gibt es dagegen hier.

IV. Mehr zu uranium-network.org

Website: uranium-network.org

Facebook: facebook.com/UraniumNetwork – hier werden regelmäßig Links zu Veranstaltungen oder Artikeln gepostet.

Internationaler Uranverteiler: Anmeldung über mail@uranium-network.org – mit uranbezogenen Informationen, zumeist auf Englisch.

Für Anmerkungen und Hinweise, sowie Abmeldungen von diesem Rundbrief wendet Euch/wenden Sie sich bitte an: mail@uranium-network.org

Für Spenden – insbesondere für die Arbeit von CESOPE in Tanzania – sind wir sehr dankbar:

Menschenrechte 3000 e.V.; Volksbank Freiburg; IBAN: DE 14 6809 0000 0021 3357 03; BIC: GENODE61FR1

(bei Spenden speziell für CESOPE bitte als Stichwort „CESOPE“ angeben). Wir stellen gerne Spendenbescheinigungen aus – dann ist die Spende von der Steuer absetzbar!

Impressum: uranium-network.org

uranium-network.org ist ein Projekt von

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Für seine fachliche Unterstützung danken wir Peter Diehl, verantwortlich für das WISE Uranium Project.