Heute wurde der erste „Uranatlas“ veröffentlicht, der die Gefahren der Atomenergie von der Uranförderung bis zum problematischen Umgang mit dem Atommüll zeigt. Umfrageergebnisse untermauern zudem, dass die Mehrheit in Deutschland einen schnellen Atomausstieg will.
In Deutschland ist der Atomausstieg zwar beschlossen, aber längst noch nicht vollständig vollzogen, denn es sind noch sieben Atomkraftwerke (AKW) in Betrieb. Und die Urananreicherungs-Anlage in Gronau sowie die Brennelemente-Fabrik in Lingen haben sogar unbefristete Genehmigungen. Diese wurden vom Atomausstieg ausdrücklich ausgenommen, obwohl in Deutschland spätestens 2022 kein angereichertes Uran und auch keine Brennelemente mehr benötigt werden.
Laut einer aktuellen repräsentative Umfrage von Kantar Emnid fordern über 70 Prozent der Deutschen, dass die beiden Brennstofffabriken in Gronau und Lingen bis Ende 2022 zeitgleich mit den letzten deutschen Atomkraftwerken stillgelegt werden. 60 Prozent der Deutschen wollen am Atomausstieg festhalten oder ihn beschleunigen.
„Der Uranatlas zeigt anhand vieler Beispiele, wie berechtigt diese Ablehnung der Bevölkerung ist. Atomenergie ist unverantwortlich vom Anfang bis zum Ende, von Uranabbau bis zum Atommüll“, so Thorben Becker, Atomexperte beim BUND und Mitautor des Atlas mit Bezug auf die Umfrage.
Im Atlas wird beschrieben, wer, wo und mit welchen Problemen Uran abbaut und an welchen Orten dies in Zukunft geplant ist.
Quelle (Auszug): PM BUND, 11.9.2019