Einladung zur Online-Präsentation der französischen Ausgabe des Uranatlas (in französischer Sprache) am Mittwoch, dem 26. Januar 2022, 18.00-19.30 Uhr
Der Uranatlas zeigt Daten und Fakten zu den oft verdrängten Gefahren der Atomenergie und widerspricht dem Vorhaben, Atomenergie im Rahmen der EU-Taxonomie als „grün“ einzustufen
Moderation: Anne-Lise Devaux (Réseau Sortir du Nucléaire/Frankreich)
Mit Charlotte Mijeon (Réseau Sortir du Nucléaire/Frankreich), Heinz Stockinger (Gründer der Plattform gegen Atomgefahren/Österreich, Redakteur Uranatlas), Raphaël Granvaud (Autor Areva en Afrique/Frankreich), Amina Weira (Filmemacherin aus Niger), Almoustapha Alhacen (Gründer der NGO Aghirin’man/Niger), Shawn Iserhoff (Mitglied der First Nation der Cree in Mistissini, Aktivist gegen Uranbergbau/Kanada)
Während in Deutschland das letzte Atomkraftwerk spätestens Ende 2022 abgeschaltet wird, setzt Frankreich auf neue Atomreaktoren. Doch erneuerbare Energien sind mittlerweile weltweit so billig, dass das Festhalten an der Kernenergie einem wirtschaftlichen Harakiri gleichkommt. Fakt ist: Nach wie vor wird in Niger, Namibia, Kasachstan, Kanada, Australien und anderen Ländern Uran für Atomstrom abgebaut.
Die radioaktiven und toxischen Hinterlassenschaften – inzwischen weltweit rund zwei Milliarden Tonnen – kontaminieren die Umwelt auf Jahrtausende und gefährden die Gesundheit von Bergarbeiter*innen und Menschen, die in der Umgebung leben. Grundlegende Menschenrechte werden verletzt, insbesondere von denen, die am wenigsten gehört werden: Indigene. Der französischsprachige Uranatlas illustriert – wie die deutsch- und englischsprachigen Ausgaben – die weltweiten Zusammenhänge von Uranbergbau, Atomkraft und Atomwaffen.
Besondere Brisanz erhält das Thema, da die Europäische Union mit 103 Atommeilern die weltweit größte Uranverbraucherin ist, selbst kein Uran (mehr) abbaut und die Endlagerung nach wie vor ungeklärt ist. Das von Präsident Emmanuel Macron gesetzte Ziel, neue Atomkraftwerke zu bauen, und die vor allem von Frankreich forcierte Aufnahme von Atomkraft in die EU-Taxonomie sind ein Irrweg. Überall, aber vor allem in Frankreich behindert die Förderung der Kernenergie die erneuerbaren Energien seit Jahrzehnten massiv.
Der Bau neuer Reaktoren – kostspielig, langsam und anfällig für Risiken und Verzögerungen – ist die falsche Antwort auf die Klimakrise und eine unverzeihliche Verschwendung von Zeit und Geld. Es liegt nahe, dass der Grund für eine Förderung der Atomkraft vor allem deshalb geschieht, um die militärische Nutzung fortzuführen oder gar auszubauen.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme über Zoom unter https://kurzelinks.de/p5vs
Der Veranstaltung kann auch in der Live-Übertragung über Facebook gefolgt werden. Nähere Informationen folgen zeitnah.